Die Herstellung einer öffentlichen Hegemonie: by Jürgen Gerhards
By Jürgen Gerhards
Biowissenschaftliche Forschungen und deren Anwendung waren in den vergangenen Jahren häufig Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzungen. Der Ausgang dieser Debatten hat die Entwicklung der Wissenschaft entscheidend beeinflusst. Die Untersuchung zeigt am Beispiel der öffentlichen Diskurse über die Sequenzierung des menschlichen Erbguts in Deutschland und den united states, wie es den Befürwortern dieser Forschung gelungen ist, eine öffentliche Hegemonie herzustellen: Die öffentliche Debatte wird in beiden Ländern dominiert von wissenschaftlichen Akteuren, die das Projekt der "Entschlüsselung" des menschlichen Erbguts in erster Linie positiv bewerten. Wissenschaftliche und medizinische Deutungen und die damit verbundenen Heilsversprechen dominieren den Diskurs und erzeugen die nötige Legitimation. Dieser Befund gilt gleichermaßen für Deutschland und die united states, aber auch für drei weitere Länder (Österreich, Großbritannien und Frankreich) und die Debatte im net, so dass guy von der Herstellung einer transnationalen öffentlichen Hegemonie sprechen kann.
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2002). Ein deutsches Spezifikum dieser Debatte war es, dass Biowissenschaften in grofierem Umfang Einzug in die Feuilletons von Leitmedien hielten, moglicherweise v. a. deshalb, weil das Embryonenschutzgesetz als ausreichende regulative Mafinahme gegen das Klonen von Menschen wahrgenommen wurde, daher kein politischer Handlungsdruck bestand und das Thema so insbesondere feuilletonistisch abgehandelt werden konnte (Hampel et al. 2001: 192ff; vgl. auch Graumann 2002: 17; Graumann 2003; Stollorz 2003).
Es musste in der vorgeschlagenen Form schliefilich von der Europaischen Kommission zuriickgezogen und u. a. um die Forderung von Studien zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Biowissenschaften erganzt werden. 1989 wurde es unter dem Titel „Analyse des menschlichen Genoms" nochmals vorgelegt und 1990 mit dem urspriinglich veranschlagten Finanzvolumen verabschiedet (Abels 1999: 152ff; Cook-Deegan 1995: 202). Auf der Basis dieses und zweier weiterer Programme („Bioethical and Health Research") wurden in der Folge auch in Deutschland Forschungen am menschlichen Genom finanziert (Abels 1999: 190ff).
A. auch in Deutschland sehr kontrovers diskutiert, sowohl von politischen Akteuren wie den Griinen als auch von Vertretern von Frauen- und Behindertengruppen. Es musste in der vorgeschlagenen Form schliefilich von der Europaischen Kommission zuriickgezogen und u. a. um die Forderung von Studien zu ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Biowissenschaften erganzt werden. 1989 wurde es unter dem Titel „Analyse des menschlichen Genoms" nochmals vorgelegt und 1990 mit dem urspriinglich veranschlagten Finanzvolumen verabschiedet (Abels 1999: 152ff; Cook-Deegan 1995: 202).